„Spekulationsobjekte beschlagnahmen statt Turnhallen belegen“
In der Haussmannstraße 4 – 6 in Stuttgart steht seit mindestens zwei Jahren ein Gebäude mit über 100 Zimmern leer. Das Gebäude hat eine sehr gute Bausubstanz. Es gibt Aufzüge, auf jedem Stock eine Küche, zusätzliche Behinderten-WCs. Hier könnten mehr als 100 Menschen barrierefrei wohnen. Die Eigentümerin BIETIGHEIMER WOHNBAU hat andere Pläne. Sie will das Gebäude abreissen und um die 20 „exklusive Eigentumswohnungen“ bauen. Ein typischer Fall von Immobilienspekulation.
11.400 Wohnungen und 283.000 qm Büroflächen stehen in Stuttgart leer. Hier könnten mindestens 30.000 Menschen wohnen. Es müssten keine Systembauten gebaut und keine Flüchtlinge in Turnhallen untergebracht werden. Für alle 4000 Wohnungssuchenden in der städtischen Vormerkdatei, alle zimmersuchenden Studierenden und alle 6.000 Flüchtlinge kann in Stuttgart ohne einen einzigen Neubau Wohnraum geschaffen werden.
Mit einer symbolischen Beschlagnahme haben Aktive aus Mieterinitiativen, dem Mietertreff Ost und der Gruppe Leerstandsmelder am 19.10.2015 auf den Misstand aufmerksam gemacht und die Forderung erhoben nach Erhalt des Gebäudes und der sofortigen Beschlagnahme durch die Stadt für Wohnungssuchende erhoben.