SWSG verweigert MieterInnen Balkonkraftwerke – Klimaschutz und Stromkostenreduzierung sieht anders aus
Steigende Strompreise und/oder der Wunsch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten führen bei immer mehr Mieterinnen mit Balkon zur Überlegung ein Balkonkraftwerk zu installieren. Zehntausende solcher Stecker-Module sind bereits im Einsatz. Davon kein einziges bei der SWSG. Die SWSG verbietet ihren Mietern diese Module an der Balkonbrüstung anzubringen. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der SWSG ist der grüne Baubürgermeister Peter Pätzold.
Die Stadt Stuttgart hat angeblich eine „Solaroffensive“ am Start. Für Balkonkraftwerde gibt es einen Zuschuss von 100 Euro.
www.stuttgart.de/energie
Aber ausgerechnet die 100% städtische SWSG verbietet die Installation solcher Balkonkraftwerke. Da fragt sich jeder, wie ernst diese Solaroffensive von der Stadt genommen wird.
Wir dokumentieren hier die Anfrage eines Mieters bei der SWSG
und die ablehnende Antwort der SWSG
Ein Bericht über die Ablehnung von Balkonkraftwerken durch die SWSG in der Stuttgarter Zeitung vom 3.11.2022
Ein Kommentar eines Mieters, dem ein Balkonkraftwerk verweigert wurde
Das ist nur ein Ausdruck der klimaschädlichen Geschäftspolitik. Den Mietern empfiehlt die SWSG auf ihrer Website den Wechsel zu LED-Lampen, weil sie „nur einen Bruchteil der Energie wie übliche Glühbirnen verbrauchen und zudem noch viel langlebiger sind. Ein Wechsel lohnt sich also sehr schnell“. Aber beim Allgemeinstrom (Außenbeleuchtung, Treppenhausbeleuchtung, Kellerbeleuchtung) wechselt die SWSG nur zu LED-Lampen, wenn eine alte Glühbirne kaputt ist. Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren sind absolute Mangelware bei der SWSG. Stattdessen mitunter Flutlichtbeleuchtung im Außenbereich und Dauerbeleuchtung. Um die Vorgaben der Energiegesetze zu erfüllen, wurden bei Modernisierungen Solarthermieanlagen installiert. Sie haben nachweislich jahrelang nicht funktioniert. Die SWSG hat sich einfach nicht darum gekümmert. Den Schaden haben die Mieter. Für die Installationskosten wurden über eine Modernisierungsumlage die Mieten erhöht. Energie wurde nicht eingespart, weil Anlagen gar nicht oder nur teilweise funktioniert haben. Bei Modernisierungen werden immer noch Gasetagenheizungen durch Gaszentralheizungen ersetzt, statt durch Wärmepumpen und Wärmerückgewinnung.
Bis 2020 gab es bei der SWSG nur eine einzige Fotovoltaikanlage. Und die war auf dem Dach der SWSG-Zentrale in Obertürkheim. Kein einziges Dach von Wohnhäusern hatte eine Fotovoltaikanlage. Es gibt auch nur 50 Solarthermieanlagen, von denen wahrscheinlich alle lange Zeit überhaupt nicht oder nur teilweise funktioniert haben. Erst im Herbst 2019 wurden die ersten Fotovoltaikanlagen auf dem Neubau im Olga-Areal geplant.
Die SWSG-Mieterinitiative fordert schon seit Jahren Maßnahmen bei der SWSG zur Einsparung von Energie und Energiekosten
Am 19.11.2014 hatte der technische Geschäftsführer der SWSG, Helmut Caesar, bei einer Veranstaltung der Initiative Kommunale Stadtwerke einen Vortrag gehalten über „Energiebewusst Bauen mit der SWSG“. Wäre dieser Vortrag eine Präsentation in einer Schule gewesen, hätte es geheißen: Thema verfehlt. Hier der Vortrag zum Nachlesen:
Tatsächlich ist die Abriss/Neubaupolitik das Gegenteil von energiebewusstem Bauen.
Artikel über eine bundesweite Initiative für Balkonkraftwerke