Mieter im Hallschlag gingen gegen Mieterhöhung auf die Straße
Um die 70 Mieterinnen und Mieter aus dem Hallschlag versammelten sich am 12.5.2016 am Spätnachmittag zu einer Protestkundgebung vor derm SWSG-Kundencenter im Hallschlag um in Worten und mit Trillerpeifen gegen die Mieterhöhung ab 1.7.2016 zu protestieren. Anschließend gab es eine lautstarke Demonstration durch den Stadtteil, bei der die Zahl der Protestierer auf um die 100 anwuchs. Es wurden Sprüche skandiert, wie „Hopp, hopp, hopp – Mietpreisstopp“ , „keine Profite mit unserer Miete“ und „Wir sind hier, wir sind laut, weil man unsere Kohle klaut“. Kinder, die bei der Demo dabei waren riefen: „Wir wollen ein eigenes Zimmer“
In Ihrer Rede betonte Ursel Beck vom Vorstand der Mieter/Bürgerinitiative, dass für sehr viele Mieter die Grenze der Belastbarkeit bei der Miete längst überschritten sei und dass es nicht sein kann, dass die SWSG als hundertprozentig städtische Gesellschaft sich bei der Miethöhe am Mietspiegel statt an den Einkommen der Mieterinnen und Mieter orientiert. Während die realen Nettoeinkommen in den letzten Jahren stagniert seien, seien die Mieten bei der SWSG um 30% gestiegen.
Ursel Beck wies darauf hin, dass es einen Grundsatzbeschluss des SWSG-Aufsichtsrats gebe, die Mieten bei der SWSG alle drei Jahre um bis zu 10% zu erhöhen. Nur aufgrund der über einem Jahr langen Kampagne der Mieterinitiativen wurde diesmal eine Erhöhung von 6% beschlossen. Aber auch 6% Mieterhöhung sind für die SWSG-Mieterinitiativen nicht akzeptabel. Sie fordern einen Mietpreisstopp.
Der Protest richtete sich auch gegen den Abriss weiterer Wohnungen im Hallschlag zugunsten von teueren Neubauten. „Es darf nicht sein, dass es in Stuttgart bald keinen Stadtteil mehr gibt, in dem es für Gering- und Durchschnittsverdiener, Rentnerinnen und Rentner oder sozial Benachteiligte keine bezahlbare Wohnung gibt“, so Ursel Beck.