Modernisierung bei der SWSG: höhere Mieten und Baupfusch am Beispiel Lauchhau

Die Strategie der SWSG bei der Bewirtschaftung besteht darin, Instandsetzungsarbeiten jahrzehntelang zu vernachlässigen. Die dadurch eingesparten Gelder werden dann irgendwann in eine teure Modernisierung gesteckt. Trotzdem werden Modernisierungskosten durch saftige Mieterhöhungen auf die Mieter:innen umgelegt. Das auf den Baustellen verursachte Chaos, die Einschränkungen, Lärm und Dreck sind eine enorme Belastung für die Mieter:innen und am Ende werden sie mit Mängeln und Baupfusch alleine gelassen.

Im Lauchhau gehören der SWSG mehrere Hochhäuser mit 370 Wohnungen. Sie wurden Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts gebaut. In 50 Jahren wurden nur einmal die Treppenhäuser gestrichen. Seit 2019 werden die Hochhäuser nacheinander modernisiert. Im Lauchhau 28,30 und 32 wurden die Arbeiten 2021 für abgeschlossen erklärt und Ende August 2021 eine Modernsierungsmieterhöhung verschickt. Laut Gesetz soll eine Modernsierung den „Gebrauchswert der Mietsache nachhaltig erhöhen“ und die allgemeinen Wohnverhältnisse auf Dauer verbessern“. Im Lauchhau erleben die Betroffenen jedoch eine Wohnwertverschlechterung und Baumängel, die fast vier Jahre nach Abschluss der Bauarbeiten immer noch nicht behoben sind. Gegenüber der Zeitung Kontext haben Mieter:innen aus dem Lauchhau ihrem Ärger Luft verschafft.

https://www.kontextwochenzeitung.de/wirtschaft/722/mieterhoehung-und-modernisierung-9978.html

Auf Anfrage von Kontext hat die Pressestelle der SWSG mitgeteilt, dass die Baumängel bekannt sind und beseitigt werden sollen. Die Frage stellt sich allerdings: wie lange sollen Mieter:innen darauf noch warten und was tut die SWSG um bei den Modernisierungen in den nächsten Bauabschnitten Baupfusch zu verhindern.

Die SWSG-Mieterinitiative unterstützt  Mieter:innen bei Modernisierungsarbeiten, informiert die Mieter:innen über ihre Rechte, organisiert mit den Mieter:innen Mieterversammlungen um gemeinsam Druck auf die SWSG aufzubauen. Immer wieder fordern wir, dass die SWSG die Firmen auf den Baustellen bereits während des Baus kontrolliert und engen Kontakt zu den betroffenen Mieter:innen hält um Chaos zu vermeiden und um die extremen Belastungen für die Mieter:innen zu minimieren. Wenn jahrzehntelang nicht in die Instandhaltung investiert wird, muss das dafür eingesparte Geld in die Modernisierung fließen und darf nicht nochmal mit Mieterhöhungen reingeholt werden. Mieter:innen sollten bei Modernisierungsarbeiten von Anfang ein einbezogen und ihre Wünsche berücksichtigt werden, anstatt sie einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen.