Bürgerbegehren „Mehr Bahnhof = mehr Zukunft“ unterstützen

Die Mieterinitiativen Stuttgart unterstützen das Bürgerbegehren gegen die geplante Bebauung des Teilgebiets A 2 von Stuttgart zwischen Hauptbahnhof und Wolframstraße (Rosensteinareal). Die Stadt behauptet, dass hier tausende von bezahlbaren Wohnungen gebaut werden würden. Wir widersprechen dieser Behauptung.

Auf dem zur Bebauung vorgesehenen Areal werden keine Wohnungen entstehen, die sich Familien, Durchschnitts- oder Geringverdiener:innen leisten können. Bei prognostizierten Erschließungskosten von einer Milliarde Euro und Grundstückspreisen von 3.000 Euro und mehr werden hier allenfalls Luxuswohnungen, entstehen, die nicht gebraucht werden. Und das auch frühestens in zwanzig Jahren. Im schlimmsten Fall entstehen Bauruinen wie der Tower in Fellbach.

Es wird nicht gebaut um Wohnungs- und Obdachlosen Menschen ein bezahlbares Zuhause zu bieten, sondern Wohnungen und Geschäftsräume werden gebaut um Profite zu machen. Bauen und Grundstücke sind zu einem Spekulationsobjekt der Immobilienmafia geworden. Der riesige Mangel an bezahlbaren Wohnungen ist in Stuttgart akut und darf nicht 20 Jahre weitergehen. Er könnte schnell behoben werden. 11.000 Wohnungen stehen laut den aktuellen Zensuszahlen in Stuttgart leer. Hinzu kommen fast 500.000 qm leer stehender Büro- und Geschäftsräume. Der spekulative Leerstand müsste sofort beschlagnahmt und auch enteignet werden und für Wohnungszwecke zur Verfügung gestellt bzw. umgebaut werden. Mehrere Zehntausend Menschen könnten über die Nutzung des spekulativen Leerstands mit Wohnungen versorgt werden.  Darüber hinaus gibt es brachliegende Areale der EnBW am Stöckach auf dem schnell 800 Wohnungen entstehen könnten. Auf dem verlassenen Eiermann-Areal in Vaihingen wären sogar schnell 1.400 Wohnungen möglich. Die Württembergische Versicherung hat durch ihren Wegzug sehr viele Gebäude in Stuttgart-West hinterlassen von denen die meisten seit 2023 leer stehen. Einige Gebäude der Versicherung wurden ursprünglich offensichtlich als Wohnhäuser gebaut und könnten schnell wieder für Wohnzwecke verwendet werden.  Hinzu kommen in der ganzen Stadt baureife Grundstücke mit Baugenehmigungen, die aus spekulativen Gründen nicht bebaut werden. Hier könnte die Stadt ein Baugebot erlassen. Die Behauptung von OB Nopper und der Mehrheit im Gemeinderat, dass die Stadt auf die Bebauung des Rosensteinareals zur Beseitigung der Wohnungsnot angewiesen sei,  ist eine Lüge.

Wir schließen uns darüber hinaus der Argumentation des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 an, dass das Gleisvorfeld für einen funktionierenden Zugverkehr weiter gebraucht und nicht geräumt werden. Das Gleisfeld muss auch wegen dem Stadtklima erhalten bleiben. Es kühlt die erhitzte Stadtluft in der Nacht ab. Aufgrund der Klimakatastrophe ist die klimatologische Funktion der Gleisflächen noch wichtiger.

Wir fordern die Mieter:innen in Stuttgart auf, das Bürgerbegehren zu unterstützen.

Hier finden Sie das Bürgerbegehren. Drucken Sie es bitte aus, unterschreiben Sie es und schicken Sie es an die auf dem Unterschriftenblatt angegebene Adresse