SWSG-Mieterinitiativen

Stuttgart, den 17. Juni 2015

Presseerklärung

Am Freitag den 19. Juni 2015 stellt die SWSG Ihren Geschäftsbericht 2014 im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen des Gemeinderats vor. Die SWSG hat im Jahr 2014 einen neuen Rekordgewinn von 22 Millionen Euro vor Steuern eingefahren.

Seit Jahren verteidigt die SWSG ihre hohen Gewinnen als Notwendigkeit für die „Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum“. In Wirklichkeit baut die SWSG keine zusätzlichen Wohnungen, sondern reisst alte preisgünstige Wohnungen ab und ersetzt sie durch teuere Neubauten. In 2014 hat die SWSG keine einzige Sozialwohnung fertiggestellt und mehr Mietwohnungen abgerissen als neue gebaut. Laut Geschäftsbericht 2005 hatte die SWSG damals 18.272 Wohnungen. 10 Jahre später sind es nur noch 17.886, d.h. 386 weniger. Der Abrisswahn der SWSG nimmt mitunter völlig unsoziale und ökologisch katastrophale Züge an. Auf der Roher Höhe wurden Sozialwohnungen abgerissen und Eigentumswohnungen gebaut. In der Dessauer und Lübecker Straße im Hallschlag sollen 125 Wohnungen, die 1953 gebaut und 1990 innen saniert wurden, abgerissen werden. Die Kaltmieten der frei finanzierten Wohnungen in diesen Häusern liegen bei maximal 8,45 Euro pro Quadratmeter. Bei den Neubauten werden mindestens 11 Euro verlangt.

Die eigentliche Aufgabe der 100% städtischen Wohnungsbaugesellschaft, die Bevölkerung von Stuttgart mit preiswertem Wohnraum zu versorgen wird durch die Geschäftspolitik der SWSG völlig konterkariert. Durch Abriss und viel zu teuere Neubauten sowie neubaugleiche Modernisierungen werden Mieter mit geringen Einkommen vertrieben. Zusätzlich werden die Mieter durch zu hohe und oft fehlerhafte Betriebskosten abgezockt. Immer mehr Mieter bleibt nach der Warmmiete nicht mehr genug zum Leben. Viele werden in die Verschuldung getrieben.

Die SWSG-Mieterinitiativen fordern einen radikalen Kurswechsel bei der SWSG. Dazu gehört als erstes ein Mietpreisstopp. Die für 2016 geplante Mieterhöhung von bis zu 10% darf nicht beschlossen werden. Die Erhöhungen, die der Mietspiegel 2015/2016 hergibt, dürfen bei der SWSG bei Neu-und Wiedervermietungen nicht umgesetzt werden. Das hätte auch eine dämpfende Wirkung auf das Mietpreisniveau in Stuttgart insgesamt.