SWSG zerstört Keltersiedlung.Teil 1: Naturzerstörung

Bis spätestens Ende Dezember 2018 sollten alle 105 Mietparteien aus der Keltersiedlung ausziehen, um die Häuser dem Abrissbagger freizugeben. Mitte Februar 2019 wohnen noch vier Familien  in der Keltersiedlung. Immer wieder haben sie die Angebote für Ersatzwohnungen der SWSG abgelehnt.  Dennoch ließ die SWSG nun um sie herum die Natur barbarisch zerstören, um den Abriss der gut erhaltenen Häuser vorzubereiten.  Vom 11.2. bis 13.2. rückten die Kettensägen an und zerstörten Bäume und Sträucher.

Die SWSG hat eine Werbefilm drehen lassen, um die Zerstörung klein und schön zu reden.

SWSG Zukunft

Herr Sidgi behauptet in dem Video es würden 185 bis 190 Wohnungen entstehen. Im eingereichten Bebauungsplan stehen 180 Wohnungen.

https://cloud.kdrs.de/index.php/s/hJOeimAfnS37810#pdfviewer

Der technische Geschäftsführer der SWSG, Herr Caesar behauptet in dem Video: „Wir werden darauf achten, dass die großen Bäume erhalten bleiben“. Inzwischen sind alle großen Bäume zwischen den Häusern gefällt. Selbst Bäume, die in einem Gutachten als erhaltenswert eingestuft wurden, wurden geschreddert. Nur noch die Bäume entlang des Feuerbachs stehen.

 

 

Bericht und Gedanken von Heinz Marth aus der Keltersiedlung zu  den Baumfällungen:

Text und Bild zu Baumfällungen Keltersiedlung

Kollage Zerstörung Keltersiedlung

Pressemitteilung der Mieterinitiative Zuffenhausen vom 11.2.2019 gegen die Baumfällungen PM Baumfällungen Keltersiedlung

Günter Lott aus der Keltersiedlung, der die Naturzerstörung beobachtet und fotografisch festgehalten berichtet:

Zwischendrin gabs auch eine Gelegenheit mal mit einem der vier
„Landschaftsvernichter“ ein Schwätzchen zu führen.
Der Kerl tat mir schon fast leid, er hatte beim Schwärmen über seinen
eigentlichen Job, Landschaft und Bäume zu pflegen, sichtlich mit sich selbst zu kämpfen,
nicht in Tränen zu versinken. „Immer wieder ist es ein Trauerspiel, wenn solch
landschaftsvernichtende Baustellen dazwischen kommen. Es schmerzt einem selber das Herz.“ Waren seine Worte, bevor er wieder an sein Tagwerk ging.
Auch ich hatte zu kämpfen beim Zusehen und Fotografieren. Das
entscheidende, letzte Foto der fallenden Tanne verschlug mir so den Atem, dass es gänzlich
unscharf und letztendlich dann doch vernichtet wurde. Auf dem einen Foto ist die
Vortagsschnittstelle zu sehen, man sieht, wieviel Saft und Kraft (in Form von Harz) noch
immer darin steckt.
Gedicht von Günter Lott aus Keltersiedlung

Die Keltersiedlung muss weichen

 

Nun ist der letzte Baum gefällt,

die Menschen haben das Feld geräumt,

vier an der Zahl, die bleiben treu,

die haben sich dem Kampf gestellt.

 

Die Bäume, ach wie wars so schön,

sie gaben Schatten, Luft und trotzten Sturm.

Ein Baum, der soviel spenden kann,

jetzt ist er nicht mehr da.

 

Mir schmerzt das Herz, das Holz ist gut,

meist ohne Fehl und Tadel.

Darin war Leben und keine Fäul,

sie waren ja noch nicht mal alt.

 

Was sind sechzig Jahr und mehr,

gemessen an uns Menschen?

Ein Baum fängt da erst an zu leben,

jetzt musst er weichen, ist nicht mehr.

G.L.© 2018