VONOVIA: Bericht von Protestaktionen am 15. und 16.5.2019 in Stuttgart und Bochum
VONOVIA-Aktionäre kassieren – Mieter protestieren
Am Vorabend der Aktionärsversammlung der VONOVIA protestierten Mieter*innen am 15.5.2019 vor dem Regionalbüro der VONOVIA in der Katharinenstr. 22 in Stuttgart. In Bochum gab es am Vortag bei einer Mieterversammlung und am Tag der Aktionärsversammlung vor und in der Aktionärsversammlung Protest.
Die VONOVIA hat ihren Gewinn in 2018 um 16% auf 1,07 Milliarden Euro erhöht. Der Vorstandsvoristzende Rolf Buch hatte 2018 ein Gehalt von 6,41 Millionen. 13% mehr als im Jahr davor.
Die Aktionärsversammlung beschloss 746 Millionen Euro an Dividende an die Aktionäre auszubezahlen. Jede/r VONOVIA-Mieter bezahlt von jedem Euro 38% als Dividende an die Aktionäre. „Das ist eine gigantische Umverteilung aus den Taschen der kleinen Leute auf die Konten der reichen und superreichen Aktienbesitzer und der Vorstände. Und das müssen wir stoppen“, so Ursel Beck bei der Protestaktion in Stuttgart. Gleich mehrere Redner*innen betonten die Notwendigkeit die VONOVIA zu enteignen und nahmen positiv Bezug auf den Volksentscheid in Berlin. Rolf Gassmann erklärte am Beispiel von Stuttgart, dass der öffentliche Protest bei VONOVIA bereits Wirkung gezeigt habe, man aber dran bleiben müsse. Die Protesaktion wurde nicht nur genutzt, um den Unmut über die Mietabzocke durch die VONOVIA zum Ausdruck zu bringen. Anhand von konkreten Beispielen wurde aufgezeigt, welcher Pfusch am Bau bei den Modernisierungen stattfindet. Mit einigen Maßnahmen, so zum Beispiel mit einem miserablen Bodenbelag für neue Balkone, wird der Wohnwert nicht verbessert, sondern verschlechtert. In Esslingen wurden die Fenster auf einer Wiese mit Hundekot gelagert und dann mit Hundekot eingebaut. Baustellen werden nicht gesichert. Statt mit einer Flex wurden Fensterbänke mit dem Vorschlaghammer abgeschlagen. Dadurch bekam die Wand Risse….. Durch vergrößerte Fotos wurden Pfusch und Vandalismus am Bau bei der Protestaktion dokumentiert. Brigitte Schulz erklärte, dass die VONOVIA zusätzlich zu den Mieten auch noch durch die Betriebskosten Reibach macht. So sei aus den Unterlagen ersichtlich, dass 47 Millionen Euro als Überschuss aus den Betriebskosten zustande gekommen seien. Sie betonte, dass die Mieter sich auch weiter gemeinsam gegen unrechtmäßige Betriebskosten zur Wehr setzen müssen. Ulrich Spangenberger aus Ostfildern berichtete, dass sich die Mieter*innen im Montluelweg zu einer Mietergemeinschat zusammengeschlossen haben. Die Mietergemeinschaft hatte einen Brief mit Beschwerden an die VONOVIA gerichtet, der von der großen Mehrheit der Mieter*innen unterschrieben wurde. Die VONOVIA hätte bereits reagiert. Die Mietergemeinschaft hätte auch den Nebeneffekt gezeigt, dass „Mieter*innen untereinander viel achtungsvoller miteinander umgehen, weil wir an einer gemeinsamen Sache arbeiten“. Urich Spangenberg berichte weiter, dass die geplante Zwangsräumung einer Rentnerin bislang nicht durchgeführt wurde und der Fall wohl vor dem Amtsgericht neu aufgerollt werden muss.
In der Region Stuttgart hat die VONOVIA 13.840 Wohnungen. Die VONOVIA-Mieterinitiative in Stuttgart lädt alle VONOVIA-Mieter*innen am Mittwoch 26. Juni zu einer regionalen Mieterversammlung ein. Mehr dazu hier
Am Abend des 15.5.2019 und am Tag der Aktionärsversammlung selbst gab es Bochum Proteste. Hier ein Bericht
Und hier ein Bericht von den Protestaktionen vor und während der Aktionärsversammlung in Bochum
In Berlin protestierte linksjugend/solid Neukölln am 15.5.2019 vor dem Berliner VONOVIA-Büro