Wieder Bäume in der Keltersiedlung gefällt

In der Keltersiedlung mussten zwei schöne, große Bäume einem Platz für Müllbehälter weichen … Die noch in der Keltersiedlung verbliebenen Bewohner*innen sind empört.

Die Mieterinitiative Zuffenhausen hat bei der SWSG gegen die Baumfällungen protestiert:

„16.01.2020
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Mieterinitiative Zuffenhausen protestiert gegen die erneuten Baumfällungen in der Keltersiedlung am Montag, den 13.01.2020, in der Ingelfinger Straße. Für eine neue Position der Müllbehälter wurden zwei gesunde, mindestens 30 Jahre alte Bäume gefällt. Feldahornbäume, die im Baumgutachten vom 08.09.2013 als erhaltenswert (Baum Nr. 4) und bedingt erhaltenswert (Baum Nr. 10) eingestuft waren.
Ist das ein neues Beispiel der SWSG, den Menschen das Leben und Wohnen zu verschlechtern, statt zu verbessern? Angesichts der 80 schon gefällten Bäume, Sträucher und Hecken im Quartier – mit deutlich negativen Auswirkungen auf das Mikroklima – ist es jetzt an der Zeit, neue Bäume zu pflanzen, statt die vorhandenen weiter zu dezimieren.
Laut Herrn Sigdi wird die SWSG bis März 2020 eine „SWSG-Klimastrategie“ vorlegen (siehe Artikel in den Stuttgarter Nachrichten vom 18.12.2019 – SWSG legt bis März Klimastrategie vor).
Passen Baumfällungen in eine Strategie den Klimawandel aufzuhalten?
Jeder einzelne gefällte Baum mindert die Lebensqualität von uns Menschen. In der Keltersiedlung sind genug Bäume gefällt worden!
Die neue Position der Müll-Behälter befindet sich direkt vor den Schlafzimmern zweier Familien.
Weniger Natur und natürliches Grün, dafür mehr kahler Beton, gut mit Maschinen zu säubern!
Wir fordern Sie dringend auf, in diesem Frühjahr für Ersatzpflanzungen um den neuen und am alten Müllbehälterplatz zu sorgen.“

Neuer Müllplatz in der Keltersiedlung

Aus dem Antwortschreiben der SWSG (20.01.2020):

„…

Um die Wurzeln der größeren Bestandsbäume nicht zu beschädigen, war eine Erweiterung des Müllplatzes in der Ingelfinger Straße 2 nicht möglich. Daher wurde dieser Standort aufgegeben und an anderer Stelle – in unmittelbarer Nähe – platziert. Für die Maßnahme mussten zwei kleinere Ahornbäume gefällt werden; jedoch werden nach Abschluss der Arbeiten um diesen Müllplatz zwei neue Bäume gepflanzt, die zeitgleich als Beschattung dienen. Des Weiteren werden die Müllplätze von einer Hainbuchenhecke komplett eingegrünt. Der Abbruch der alten Müllplätze und somit Entsieglung der Flächen im Wurzelbereich der Bestandsbäume fördert zudem deren Erhalt.

Die bestehende Mülleinhausung – die in Ihrer jetzigen Form unmittelbar vor den Fenstern eines Bewohners stand – wurde bereits abgebrochen. Die neu erstellten Müllplätze lassen eine genauere Betriebskostenabrechnung zu. Ebenso wird die Entsorgung von Müll durch Dritte verhindert und es werden Mülltonnen für gelbe Säcke bereitgestellt. …“

Dass die Verlegung des Müllplatzes auch damit zusammenhängt, dass es mehrfache Proteste der Mieter*innen wegen Fremdentsorgung und dadurch gestiegener Kosten auf dem alten Müllplatz gab, ist wahrscheinlich. Nur – an den Fenstern der Bewohner*innen ist der neue Müllplatz genauso nahe dran wie vorher, Geruchsbelästigung im Sommer eingeschlossen.

Unsere abschließende Replik auf die Äußerung der SWSG:

„… Schön, dass wieder nachgepflanzt wird. (Leider braucht es dann ja wieder Jahre, bis die jungen Bäume in dem Maße zur Luftverbesserung beitragen können wie die alten.)
Und sehr angenehm, dass Sie für die gelben Säcke nun Tonnen vorgesehen haben.
Aber warum konnte die SWSG im Vorfeld nicht mit ihren Mieter*innen sprechen und sich austauschen über einen guten Platz für die Mülltonnen? Es wäre doch sehr sinnvoll, die Bewohner*innen einzubeziehen bei so einem Thema, das für alle wichtig ist.
In diesem Zusammenhang möchten wir noch einmal auf das Problem mit den gelben Säcken im Rotweg (Fleiner Straße) hinweisen, das durch Tonnen aus dem Weg geschafft werden könnte. Vielleicht könnten Sie dafür doch eine Lösung anbieten? …“