Rost und Blei im Trinkwasser. SWSG reagiert erst nach massivem Druck

In vielen Häusern der SWSG und anderer Vermieter gibt es alte Rohre. Das führt auch dazu, dass die Grenzwerte bei Eisen und Blei überschritten werden können. Doch die SWSG versucht solche Missstände zu ignorieren und handelt erst auf massivem Druck und verschleppt den Austausch der Rohre. Ein Interview mit einer betroffenen Mieterin. Wir ragen allen MieterInnen, die ähnliche Probleme haben, sich dagegen zu wehren. Wir unterstützen Sie dabei.

1. Wann hast Du Dich das erste mal über das Trinkwasser bei der SWSG beschwert?

Zuerst hatte ich dem Objektbetreuer telefonisch im Dezember 2021 die Farbe des Wassers mitgeteilt. Daraufhin geschah nichts. Als mein neuer Nachbar mir sagte auch sein Wasser sei schmutzig, habe ich mich auch schriftlich per Einschreiben im April 2022 am bei der SWSG beschwert.

2. Wie hat die SWSG darauf reagiert?
Kein SWSG Mitarbeiter hat sich in meiner Wohnung das Wasser angeschaut. In einem Brief wurde mir mitgeteilt, dass doch alles in Ordnung sei, mit dem Wasser und gesundheitlich sei es doch auch völlig unbedenklich. Daraufhin habe ich im Mai 2021 eine Wasseranalyse machen lassen, die bestätigt, dass die Überschreitung des Eisengehaltes so hoch ist, dass die Qualität des Wassers nicht mehr der Trinkwasserverordnung entspricht. Beim Nachbar mit Kind ist sogar Blei im Trinkwasser.

3. Du hast eine eigene Wasseruntersuchung machen lassen. Warum?

Das Wasser ist ganz offensichtlich rostig. Da wir bei uns sehr gutes und sauberes Trinkwasser bekommen (dass nicht krank macht) kann ich nicht begreifen, dass es auf dem Weg im Haus durch die Hausinstallation bis zu meinem Wasserhahn rostig wird. Verletzt man sich mit einem rostigen Nagel, kann das bei immungeschwächten Personen eine Sepsis auslösen, wenn Keime ins Blut gelangen. Zudem bezahle ich mit meiner Abrechnung Trinkwasser, das der Trinkwasserverordnung entsprechen muss.

4. Wie siehst Du die Unterstützung durch die Mieterinitiative?

Die Mieterinitiative hat erreicht, dass die SWSG meine Beschwerde ernst genommen hat. Durch die Kommunikation der Mieterinitiative mit der SWSG wurden die Kosten für die Trinkwasseranalyse durch die SWSG übernommen und Planungen zur Behebung des Mangels vorbereitet sowie eine Mietminderung zugestanden.

5. Was ist jetzt das vorläufige Ergebnis Deines Kampfes für sauberes Trinkwasser?

Die SWSG hat angekündigt, sie wolle die Wasserleitungen austauschen. Das ist auch nötig, da die Wasserleitungen sehr alt sind und die Erneuerung sollte durch die regelmäßigen Mieterhöhungen ja auch problemlos finanziert werden können. Nun ist März 2023 und es ist leider bisher nichts weiter geschehen.