VONOVIA: Gartenpflege und ökologisch sinnvolle Gestaltung

Seit mehreren Jahre versuchen Mieter*innen eines von Vonovia verwalteten Hauses in Stuttgart-Nord/Killesberg, Vonovia auf Missstände im Bereich der sogenannten „Gartenpflege“ auch im Hinblick auf ökologisch-nachhaltige Bepflanzung aufmerksam zu machen. Falls auch Sie sich mit diesem Posten der Betriebskostenabrechnung bereits auseinandersetzen oder in Zukunft auseinandersetzen und/oder sich für eine ökologisch-nachhaltige-insektenfreundliche Bepflanzung stark machen möchten, könnten folgende Informationen hilfreich sein.

Auf der jährlichen Betriebskostenabrechnung finden sich folgende Kostenarten für die „Gartenpflege“ beispielhaft für 2018 und 2019:

  • Außenanlage Rasenfläche
  • Außenanlage Heckenschnitt
  • Außenanlagen Gehölzfläche
  • Pflege Außenanlagen allgemein (in 2019 nicht mehr aufgeführt)
  • Private Straßenreinigung

 

Nach der Bitte um Belegeinsicht erhielt ich im Dezember 2019 die Gartenpflege-Abrechnungsunterlagen für 2018. Unter die o.g. Kostenarten fallen kreuz und quer die verschiedensten Arbeiten, die vom Vonovia-eigenen Subunternehmen Vonovia Umfeld Service GmbH, Düsseldorf, an die Süddeutsche Wohnen GmbH, Bochum, monatsweise in Rechnung gestellt werden , ohne Einsatz-Datum, Dauer, Anzahl der Arbeiter*innen der Arbeitsmaßnahmen zu benennen. Hinzu kommt, dass nicht erkenntlich ist, was unter den einzelnen Maßnahmen genau zu verstehen ist bzw. wie sie sich voneinander abgrenzen. Es haben sich zudem kleinere Rechenfehler eingeschlichen.

Ich habe exemplarisch für 2018 die Vonovia-Belege in ihre Einzelposten zerlegt und die jeweiligen Preise für die verschiedenen Arbeitsmaßnahmen abgeleitet und aufgelistet. Siehe  Kostenübersicht Gartenpflege. Auf die Beleg-Einsicht habe ich wiederum einen Widerspruch formuliert mit der Bitte um nähere Erläuterung der Maßnahmen, genaue Arbeitstage, Dauer etc. Im Antwortschreiben der VONOVIA wurde auf die zu klärenden Punkte nicht eingegangen, aber eine persönliche Gutschrift wegen beanstandeter mangelhafter Durchführung der Gartenarbeiten angeboten.

Wir haben u. a. folgende Probleme festgestellt:

  • Zu häufiges Rasenmähen in Intervallen von zwei bis vier Wochen
  • Unprofessionelles Heckenstutzen (u. a. Löcher, schiefe und zu tiefe Schnitte, Herausreißen von Hecken)
  • Kein vollständiges und sorgfältiges Herausholen von Laub in Gehölzflächen
  • Sinnloses Laubblasen im Rahmen der sogenannten Betriebskostenart „Private Straßenreinigung“ von wenigen Blätter hin zu öffentlichen Straßen und Parkplätzen ohne Entsorgung des angefallenen Laubs, wenige Minuten Arbeit, immer häufiger und dementsprechend immer teurer
  • Worin unterscheidet sich die Kostenart „Pflege Außenanlagen allgemein“ zu den anderen Kostenarten?
  • Keine Ansprechpartner für Absprachen zwischen Gartenpflege-Mitarbeiter*innen und Mieter*innen
  • Keine Maßnahmen hinsichtlich Neu-Bepflanzung o.ä.
  • Unterschiedliche Intervalle ohne Ankündigung für Rasenmähen, Heckenschnitt, Private Straßenreinigung > führt zu Verwirrung bei Mieter*innen
  • Die „private Straßenreinigung“ wird immer häufiger durchgeführt, in unserem Fall unnötiger Weise. Wir haben die VONOVIA gebeten, diese einzustellen. Auf die Antwort warten wir noch.

Es empfiehlt sich, eine öffentliche Liste im Hausflur darüber zu führen, wann welche Arbeiten von wievielen Personen durchgeführt werden, in die jede(r) seine Beobachtungen eintragen kann. Wir haben von den teils sehr unprofessionellen und nicht sorgfältigen Arbeiten auch Fotos gemacht.

Es wäre wünschenswert, wenn viele Mietergruppen sich dieses Kostenpunkts „Gartenpflege“ annehmen, um den Druck auf Vonovia zu erhöhen, diese Maßnahmen und deren Notwendigkeit explizit zu belegen, die Kosten in Maßen zu halten und darüber in den Dialog mit den Mieter*innen zu treten. Auf Wunsch übersende ich auch gerne die Beleg-Einsicht.

 

Presseerklärung der VONOVIA vom 4.12.2019 zu einem Pilotprojekt in Bochum in Kooperation mit dem NABU, auf das man sich berufen kann.